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Reisebericht zu Madeira→Calheta→Ferienwohnung

Das "Beach-Studio" in Calheta: Ohne Hilfe nicht leicht zu finden

Ferienwohnung Calheta Meerblick

Unsere Entscheidung im Internet ist auf das "Beach Studio" in Calheta im Südwesten Madeiras gefallen. Diese Ecke der Insel kennen wir noch nicht, daher erweist es sich als hilfreich, dass unsere Gastgeber uns in Maddalena do Mar abholen. Nach der Ankunft beziehen wir ein kleines Nest unterm Dach mit traumhafter Terrasse.

Mittlerweile etwas zermürbt von den Widrigkeiten der Anreise erreichen wir bei Einbruch der Dunkelheit Maddalena do Mar, ein kleines Fischerdorf hinter Ribeira Brava. Bis hierher war alles nicht schwer zu finden, auch wenn die Abfolge von Tunnels und nachfolgenden Kreisverkehren eigentlich keine eigene Orientierung ermöglicht abgesehen von den Wegweisern, denen wir eben vertrauen. Der Ort zieht sich längs der Küstenstraße in schon auf Sicht engen Gassen den Hang hinauf, so dass wir einen freien Parkstreifen an der Landstraße sozusagen unter den Burgmauern nutzen, um uns zu postieren und auf den vereinbarten "Lift" unserer Vermieterin zu unserem Domizil für die nächsten zwei Wochen zu warten.

Unsere Gastgeber holen uns ab in Maddalena do Mar, was sich als sehr hilfreich herausstellt

Wir rufen wie vereinbart unsere Vermieterin an, dort meldet sich freilich nur die Mailbox und uns beschleichen trübe Erinnerungen an Barcelona. Sie ruft aber auf meine hinterlassene Mitteilung hin prompt zurück: "Give me just five minutes, please". Hauptsache, sie kommt. Wir sind jetzt im Urlaub und haben alle Zeit der Welt. Akribisch beschreibe ich ihr unsere Autofarbe und den malerischen Standort am Meer hinter dem weißen Van, der deutlich mit der Werbung einer Schreinerei gekennzeichnet ist. Kurze Zeit später fährt sie auch tatsächlich mit Mann und Sohn vor. Wir folgen dem BMW durch zwei weitere, bereits rustikalere Tunnels und biegen am Ende des letzten ziemlich abrupt bergauf nach rechts ab. Hier wären wir alleine wohl ziemlich verloren gewesen, den oberen Teil von Calhetas Westausläufern hatte ich in Google Maps bereits richtig erkannt, aber die dortige Verortung unseres Studios nur vermuten können.

Drei Minuten später stehen wir vor unserem Haus. Das Auto wird vom Gatten Daniel vor die Steinmauer des Nachbargrundstücks an einem steilen Berg geparkt. Er ist Busfahrer, erledigt das daher schneller und kann uns dabei gleich zeigen, wie die Parkordnung in der engen Wohnstrasse gestaltet ist. Froh, nach einem langen Tag nunmehr angekommen zu sein, beziehen wir unser neues Domizil.

Mittlerweile um fast sieben Uhr Ortszeit ist es endgültig dunkel geworden. Wir können die Aussicht kaum beurteilen, das Rauschen des Meeres hören wir dennoch. Die Familie Arraiol ist sehr freundlich und hilfsbereit. Mit vereinten Kräften schaffen wir das Gepäck über die ziemlich steile und schmale Außentreppe nach oben auf unsere Terrasse. Das Equipment in Form von Gasofen, Mikrowelle, Toaster und Wasserkocher ist schnell erklärt, bei Fragen sind sie ja nicht weit weg.

Ein kleines Nest unterm Dach mit traumhafter Terrasse: Unser Beach Studio weit weg vom Beach

Das Apartment zwängt sich unter die Dachschräge ihres Hauses und ist in natura schon deutlich kleiner, als die Fotos vermuten lassen. Für uns zwei reicht es allemal, auch wenn wir in einem Ein-Raum-Apartment quasi in der Wohnküche schlafen, während die Bilder im Internet durch ihre Blickwinkel eher zwei Räume vermuten ließen. Der sympathische Grundeindruck, weshalb wir uns für das "Beach Studio" entschieden hatten, bestätigt sich jedenfalls und genaueres Lesen der Beschreibungen hätte selbst entwickelte Vorstellungen ja auch korrigieren können.

Von der Decke aus Laminat-Imitation abgesehen ist das Apartment durchaus geschmackvoll eingerichtet. Die Terrasse mit Meerblick ist nicht unbedingt riesig, dafür aber von allen Seiten wind- und blickgeschützt. Für den gemauerten Grill, einen Tisch mit vier Stühlen und die zwei Sonnenliegen bietet sie ausreichend Platz. Wir werden hier einige wunderschöne Sonnenuntergänge über dem Meer erleben, viele auch vorgegaukelt, weil sich kurz vor dem Hineinfallen ins Wasser die Wolken vor das Bild schieben werden. Immer aber wird uns die leichte Brise in den umliegenden Bananenpflanzen als Grundrauschen neben dem Meer in Erinnerung bleiben, was die absolute abendliche Stille eindrucksvoll verstärkt.

Das Bett scheint ziemlich neu, die Matratze angenehm hart. Die Sofaecke im Eingangsbereich werden wir in Ermangelung einer Garderobe hauptsächlich zu diesem Zweck nutzen. Zum Sitzen wäre es hier auch von der Dachhöhe her ohnehin etwas eng, essen werden wir drinnen meist an dem kleinen Tresen, der die Küchenzeile abschließt. Aber natürlich hoffen wir, zum Leben möglichst unsere Terrasse benutzen zu können, auch wenn im Januar Madeiranächte kühl ausfallen können.

Als erstes wird das Bad inspiziert und eingeweiht. Wir dürfen unserer mittlerweile umfangreichen Erfahrung mit ausländischen Sanitärtechnik ein weiteres Element hinzufügen: Es will uns nicht gelingen, den Stopsel in den Waschbecken zu lösen, um das Wasser wieder ablaufen zu lassen. Nach einiger Zeit ausgiebigen Rumprobierens und Erkundung der Lage unter dem Becken klappt auch das: Einfach kurz auf den Stopsel drücken, und er springt wieder zurück. So einfach kann es gehen.

Jetzt aber wird es Zeit, zumindest für das morgige Frühstück zu sorgen und den langen Tag mit einem gepflegten Abendessen abzuschließen. Beides sollte nach Auskunft unserer Gastgeber in Calheta Beach noch problemlos möglich sein.

Wenn Sie dem Verlauf dieser Reise folgen möchten

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Und hier der Gesamtüberblick dieser Reise mit allen Berichten


© 2004-2014 by Martin Haisch Gastromartini gastrobetreuung.de

Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014

Mit ausdrücklichem Dank an Apachefriends und alle Open-Source-Entwickler, deren Arbeit solche Projekte erst ermöglicht
sowie an Lore für Begleitung und Ertragen programmierungstechnisch bedingter Abwesenheiten

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