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Allgemeiner Überblick zu Erlebnis Madeira→Nordostküste→Santana, Machico, Sao Lorenzo, Santa Cruz

Raue Küste, spektakuläre Natur und weite Aussicht: Sao Lorenzo und Hochgebirge von Santana

Santana Machico und Canical im Rücken

Madeiras Nordosten besticht vor allem durch seine spektakuläre, raue Küstenlinie, wo oft schwere See sich bricht. Zwischen Ponta Delgada und Sao Jorge befindet sich auch das letzte, von Tunnelautobahnen noch nicht erschlossene Gebiet. Der Ort Santana hat seinen ehemaligen Titel als Vorzeigedorf überlieferter Hüttenbauten verloren. Die befinden sich jetzt im Themenpark. Santana, Machico oder Santa Cruz lassen sich aber gut als Ausgangsbasis nutzen für einen Besuch der aussichtsreichen Halbinsel Sao Lorenzo oder Wanderungen in die Natur im Kessel des Caldeirao Verde und Inferno unterhalb des Hochgebirges.

Santana, ehemaliges Vorzeigedorf im Nordosten, jetzt Themenpark

Santana war zu Zeiten unseres ersten Madeira-Besuchs 1991 noch eine dörfliche Bastion althergebrachter Wohnformen, das Zentrum der ursprünglichen Spitzdachhütten auf der Insel. 2010 schien mir davon nicht mehr viel übrig zu sein. Santana ist ein geschäftiger und dennoch gemütlicher Ort geworden, in dem auch die Einkaufsmöglichkeiten noch eher dörflich geblieben sind. Machico und Funchal sind aber nicht weit. Die in Beton gegossene Sparkasse im Zentrum hat offenbar als einziges Gebäude diese ehemalige Wohnform noch architektonisch nachempfunden. Ansonsten fielen mir originale Hütten nur noch halb verfallen am Stadtrand auf, wo sie als Kornspeicher zu dienen scheinen. Vielleicht habe ich auch nur nicht intensiv genug gesucht.

Den ursprünglichen Ruf als Vorzeigedorf überlieferter Wohnstrukturen scheint Santana jedenfalls abgelegt zu haben. Der ist jetzt in den nahegelegenen Themenpark ausgelagert worden, wo ein kleines Disneyland entstanden ist, das sich mit Ausstellungen und interaktiven, multimedialen Vorführungen aus der Geschichte Madeiras widmet. Vielleicht ist das auch ehrlicher, als ein lebendes Dorf zur Theaterbühne zu deklarieren. Wir hatten an einem verregneten, kühlen Tag viel Spaß in diesem Park.

An dieser Entwicklung mag nicht ganz unschuldig sein, dass Santana mittlerweile aus Richtung Flughafen, also von Osten her via Autobahn vollständig durchtunnelt, sprich sehr schnell zu erreichen ist. Die landschaftlich spektakulären Wanderungen ins Caldeirao Verde und Caldeirao Inferno lassen sich am Besten von hier aus anfahren, sind aber sehr zeitintensiv. Wir werden sie erst beim nächsten Besuch angehen können, wenn wir uns dazu ein Quartier in dieser Ecke gesucht haben werden.

Große Apartmentanlagen der Pauschalanbieter sucht man in Santana immer noch vergebens, kleinere Hotels gibt es immer noch. Mit den Ursprungshütten sind auch die ganz originalen Ferienwohnungen zunehmend verschwunden, aber die gemütliche Bleibe im Landhausstil gibt es nach wie vor, deren höherer Komfort ja auch nicht zu unterschätzen ist.

Einsam und unerschlossen: Raue Nordküste zwischen Ponta Delgada und Santana

Zwischen Santana und Sao Vicente, von wo aus sich dann die Zentralautobahn durch die Insel schlägt, liegt der (zumindest 2010) letzte verkehrstechnisch noch unverbaute Küstenabschnitt Madeiras. Ponta Delgada und Sao Jorge verbindet nur die alte Straße und führt durch endlose Windungen durch ganz offensichtlich noch per Hand gehauene Tunnels über die Steilklippen und dann wieder bis an die Wurzeln der Täler. Das ist eigentlich ein Event für sich, der aber Zeit braucht und nichts für unsichere Autofahrer ist. Ein Versuch, diesen Abschnitt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden, könnte im inselweiten Vergleich zu der Weltreise mutieren, die zu früheren Zeiten hier jede Fahrt bedeutet hatte. Entsprechend der im Vergleich zum Rest der Insel rückständigen Infrastruktur geht es hier noch ausgesprochen ruhig zu.

Andererseits macht es eben auch nur Sinn, diesen Abschnitt der madeirensischen Küste aus touristischen Gründen zu inspizieren. Jeder seiner Endpunkte lässt sich durch eine Inselumfahrung via Autobahn deutlich schneller und bequemer erreichen. Bekannte Touren wie der Küstenweg bei Sao Jorge lassen sich bequem nur mit dem eigenen Auto erreichen. Das gilt natürlich ebenso für die westlichen Bereiche der Insel. Durch diese Lücke der Infrasruktur sind Calheta und Porto Moniz weit entfernt.

Machico, Santa Cruz und die Halbinsel Sao Lorenzo mit spektakulärer Rundumsicht

Das nahe gelegene Machico wirkt schon von der Autobahn mehr wie eine Industriestadt, was durch die nach wie vor betriebenen Hafenanlagen mit den zugehörigen Containerlagern noch verstärkt wird. Santa Cruz wird einfach durch den Flughafen und die entsprechenden Verkehrsanbindungen dominiert, auch wenn das Bauwerk der ins Meer ragenden Landebahn an sich bereits ein beliebtes Foto-Objekt darstellt.

Aber weiter weg vom Gewühle lässt es sich auch hier in den Hanglagen sicher gut und friedlich leben, notfalls ist Santana ja auch nicht weit entfernt. Für Naturliebhaber ist die Gegend strategisch nämlich durchaus günstig und die Hauptstadt Funchal ist über die hier sehr belebte Autobahn nur einen Katzensprung entfernt.

Die Halbinsel von Sao Lorenzo ist ohnehin in Muss auf der touristischen Agenda. Der spektakuläre Aussichtsplatz über den Klippen an der Baia d′Abra am Endpunkt der Straße ist für fast jedermann zu erreichen. Der Blick in den Abgrund der Klippen fördert die Fallsucht, auf Augenhöhe befindet sich aber auch das Panorama der gesamten, rauen Nordküste wie zugleich die sanfte Ostseite der Insel mit allen Flugbewegungen in Santa Cruz. Mehr unterschiedliche Aspekte kann ein einziger Aussichtspunkt eigentlich kaum bieten, oft noch begleitet von den madeira-typischen Wetterverschiedenheiten. Von hier aus kann man sich dann auf endlose Wanderungen über die fast irisch anmutenden Höhen bis zur Kapspitze vorwagen.

Aber auch oberhalb von Machico und am Canical-Tunnel treffen sich viele Wanderwege. Man kann von hier den Kessel von Machico umkreisen, bis ins Gebiet von Ribeiro Frio vorstoßen oder an die Nordküste hinuntersteigen und findet vermutlich dennoch genügend verkehrstechnische Möglichkeiten zur Rückkehr auch ohne eigenes Auto.

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Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014

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