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Reisebericht zu Andalusien→Costa del Sol→Malaga Flughafen

Über Tarifa nach Malaga zum Flughafenhotel "Holiday Express"

auf der Fahrt zum Flughafenhotel in Malaga

Vom Mirador del Estrecho können wir erstmals in zwei Jahren bei gutem Wetter über die Straße von Gibraltar nach Afrika schauen. Die Costa del Sol bewältigen wir dieses Mal im Schnelldurchgang auf der mautpflichtigen, küstenfernen Autobahn und finden so relativ problemlos unser letztes Hotel für diesen Urlaub: Das Flughafenhotel Holiday Express in Malaga. Zwar ein gesichtsloser Betonkomplex, aber standardgemäß eingerichtet und mit gutem Service auch außerhalb der Dienstzeiten.

Der gelungene Abschlußabend gestern hilft über Planungsängste und Kränkeleien hinweg. Die Koffer sind schon so gepackt, dass wir in Malaga nur noch das Nötigste aus dem Auto schleppen müssen. Jetzt wollen wir aber unseren letzten Urlaubstag auch noch als solchen begreifen und uns nicht nur auf die Gestaltung unserer Abreise konzentrieren. Wie schon im letzten Jahr entscheiden wir uns für die Route über Tarifa nach Malaga. Auch heute ist das Wetter wieder durchgreifend schön. Die Gelegenheit, endlich einmal nach Afrika schauen zu können.

Mirador del Estrecho und Costa del Sol heute im Schnelldurchgang

Lores Schwindelanfälle sind kaum besser geworden. Nachdem die Autobahn bei Vejer de la Fronterain die zweispurige Schnellstraße übergeht, machen die langgezogenen Geraden noch nicht viel aus, aber auf den weiten Kurven im Küstengebirge hinter Tarifa verdreht sie schon öfters die Augen. Da kommt die Pause am Mirador del Estrecho gerade recht. Für uns zum ersten Mal strahlt heute der Himmel, wie von einem Balkon genießen wir die weite Sicht über die Straße von Gibraltar auf die Küsten von Afrika. Mit dem Fernglas sind sogar die einzelnen Ortschaften auf dem Kontinent gegenüber gut zu erkennen.

Wir beobachten das rege Kommen und Gehen der Touristen zum Fotoshooting. Manche haben es sogar dermaßen eilig, dass sie den Motor laufen lassen, während sie kurz mit gezücktem Handy an der atemberaubenden Kulisse vorbeihechten. Aber ewig Zeit lassen wollen wir uns auch nicht. Dieser letzte Urlaubstag soll ja auch noch einen Kurztrip in Malagas Innenstadt bringen und dazu liegen wir an diesem späten Vormittag gut in der Zeit. In Erinnerung an unverschämte Toilettengebühren im letzten Jahr zeigt Lore dem Kiosk noch einen geistigen Stinkefinger, und dann sind wir wieder auf der Straße.

Entlang der Costa del Sol haben wir ansonsten keinen Besichtigungstermin, und daher ersparen wir uns dieses Mal das mühsame Gekurve durch Kreisverkehre, Baustellen und Rush-Hour-Verkehr auf der Küstenautobahn. Die Investition von ca. 8€ an den insgesamt drei Zahlstellen der neuen Autobahnumfahrungsautobahn im Hinterland rentiert sich. Stressfrei und ohne jede Behinderung gelangen wir nach Malaga, während wir im letzten Jahr entlang der Küste schon deutlich mit dem tourismusnahen Orts- und Strandverkehr zu kämpfen hatten.

Hotel Holiday Express am Flughafen Malaga: nicht schön, aber praktisch und bequem

Das Holiday Express hatten wir natürlich vorher im Internet gebucht. Der relativ neue Günstiganbieter war nochmals um drei Euronen billiger als die etablierte Konkurrenz und die eingeholten Bewertungen waren nicht ganz einheitlich. Es klappt aber alles problemlos, die ausgedruckten Voucher werden anstandslos akzeptiert.

Nur ein kleines Bisschen problematisch die Anreise, was auf den ersten Blick lustig klingt, denn den Flughafen von Malaga findet ja nun wirklich jeder Idiot, so auch wir. Das Problem besteht nur darin, dass das Hotel leider nicht direkt am Flughafen liegt, sondern genau unterhalb des Autobahnkreuzes, welches den Flughafen an die Tangentialen anschließt. Auch die Rückkehr dorthin kein Problem. Nachdem man aber auf Autobahnen nicht mal schnell über den Mittelstreifen wechseln kann, müssen wir erst diverse Umfahrungskreisverkehre meistern, bis wir uns von der "richtigen" Seite herantasten und kurz vor der Auffahrt aus Richtung Malaga zum Flughafen die kleine Parkzone von Hotel und angrenzenden Einkaufszentrum entern können. Für spät nachts ankommende Reisende, die erst den nächsten Tag zur Weiterreise nutzen, mag dies ganz nützlich sein. Den evtl. nötigen Grundeinkauf kann man dann gleich nach dem Frühstück erledigen.

Das Hotel selbst ist natürlich ein gesichtsloser Betonkasten in einer gesichtslosen, industriell geprägten Umgebung. Tatsächlich liegt sein einziger Nachteil aber in der Unmöglichkeit, den Flughafen direkt ohne weiteres Verkehrsmittel zu erreichen. Den Mietwagen müssen wir tatsächlich bis morgen früh behalten, um die letzten zwei Autobahnkilometer bis zum auf Sichtweite entfernten Flughafengebäude zurückzulegen. Die ersten Busse fahren erst gegen 7.00, das Turnen mit Trolleys entlang der Autobahnrampen jedoch lebensgefährlich.

Dafür ist der Service sehr zuvorkommend, die Zimmer im Holiday-Express-Standard einfach und sehr praktisch. Vom dritten Stock aus genießen wir einen weiten Blick bis auf das Vorgebirge und Malaga selbst. Die Zimmer verfügen über jeden Komfort, der in dieser Preisklasse zu erwarten ist. In der Lobby gibt es reichlich Infomaterial eine Stadtbesichtigung betreffend, weitere Fragen beantwortet die Rezeption sehr zuvorkommend. Für frühe oder späte Gäste gibt es auch Snack- und Getränkeautomaten. Klingt lächerlich, bei einem unfreiwilligen Aufenthalt im Flughafenhotel von Lyon wären wir darüber ausgesprochen dankbar gewesen.

Grundversorgung in Malagas Holiday Express auch außerhalb der regulären Dienstzeiten gesichert

Auch hier macht das durchaus Sinn. Zu unserer und auch einiger anderer Reisender Überraschung schließt das Restaurant sehr europäisch und ganz unspanisch nämlich bereits um 22:30 und das sehr konsequent auch in Vorbereitung dieser Deadline. Schon kurz nach Acht, als wir uns zum Abendessen eingefunden hatten, war aus dem ohnehin überschaubaren Angebot der Fisch schon ausverkauft. Uns hat es nicht gestört, die Steaks bieten erwartbar keine Sensationen, waren aber ordentlich sowohl in Preis wie Qualität.

Der Bartender genießt dafür mein volles gastronomisches Mitgefühl. Sein Job dauert jedenfalls länger, was eine Meute Engländer in vollen Zügen genießt. Als ich um Mitternacht nochmals einen Absacker hole in der Hoffnung, dann vielleicht einige Stunden Schlaf zu finden, hat er seine liebe Mühe, der nach offensichtlich diversen Bieren hungrig gewordenen Kundschaft zu erklären, er hätte jetzt trotz redlichem Bemühens beim Pizza-Express niemanden mehr erreichen können (vorher hatte dieses Ausweichsystem anscheinend noch funktioniert).

Bei der Rauchpause vor der Tür hängt der Vollmond fett über dem Terminal von Malaga Airport, gerade als wolle er mich nochmal eigens betreffend der eigentlich irrwitzig geringen Distanz und verkehrstechnisch doch so weiter Ferne auslachen. Ich zeige ihm den Stinkefinger und bedanke mich im Geiste bei der Dienstbereitschaft und Organisation des hiesigen Personals, das uns nicht wie damals in Lyon vor prall gefüllten Kühlschränken verhungern und verdursten ließ und lieber Polizei aufziehen ließ, um einer deutschen (!) Urlauberrevolte zuvorzukommen.

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© 2004-2014 by Martin Haisch Gastromartini gastrobetreuung.de

Zuletzt aktualisiert am 27. Mai 2014

Mit ausdrücklichem Dank an Apachefriends und alle Open-Source-Entwickler, deren Arbeit solche Projekte erst ermöglicht
sowie an Lore für Begleitung und Ertragen programmierungstechnisch bedingter Abwesenheiten

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